Freitag, 23. Februar 2007

Ein "Urlaubs"-Tagebuch

Montag:
erster Urlaubstag in Wallertheim. Leider kein Bikiniwetter, ganz im Gegenteil: strömender Regen. Wir erwarten eine Baumarkt-Lieferung aus Kreuznach mit Zement, Mörtel, Styropor, Dampfbremsfolie und v.a. Rigipsplatten. Die kommt tatsächlich am Vormittag, natürlich genau dann, als der Regen am schlimmsten niederprasselt. Vorangegangen ist eine bereits sehr gereizte Diskussion zwischen Baumeister und Bauprinzessin, dass die Ware angesichts diesen Wetters doch sicherlich in Plastik verpackt sei. Aber da sollte sich die weibliche Logik kräftig täuschen (die Warenbereitstellung wurde sicherlich von männlicher Hand koordiniert!). Die Rigipsplatten kamen ungeschützt und es sollte ein böses Ende nehmen. Nach dem Eintreffen der Spedition haben wir die Herren gebeten, nach dem Abladen alles in die überdachte Toreinfahrt zu stellen. Soweit so gut. Allerdings kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Sie lassen die halbe Rigipsplattenladung vom Stapler auf die Straße stürzen und das im strömenden Regen! Also Neil und ich schnell die Handschuhe an und im Eiltempo die Ware ins Trockene getragen. Dabei muss man den Spediteuren natürlich noch sagen, wie sie die Platten anheben müssen, damit sie nicht sofort durchbrechen. Weder eine Entschuldigung noch ein Dankeschön und wie durch ein Wunder kaum Verlust! Dann galt es, zu zweit die tonnenschwere Last ins Haus zu tragen. Wie schwer so ' bisschen Gips doch sein kann!
Am Nachmittag dann eine willkommene Abwechslung: ich hole den englischen Hilfsarbeiter am Flughafen Hahn ab: Neils Vater kommt gegen halb 3 an. Im schönsten Sonnenschein fahren wir zurück in die rheinhessische Schweiz, arbeiten den Rest des Tages mit voller Kraft, was Neil nur allzu wörtlich genommen hat und den Flachmeissel des geliehenen Schlagbohrers beim Wegstemmen der Betonstufen einfach abbricht. Ich sehe Dollarzeichen vor meinem geistigen Auge und schätze den Schaden auf 80€ (es ist echt ein großer Schlagbohrer!)Wir verbringen den Rest des Abends mit dem Durchsprechen des Zeitplans, einem leckeren Essen und einem Glas Wein. Die nächste Katastrophe nimmt ihren Anfang: Neil wird krank, hustet und schnupft! Wir beziehen unser Luftmatratzenlager im Wohnzimmer, während Bill die Suite gebucht hat.

Dienstag:
Irina und Mike tauchen auf, sie in Arbeitsklamotten, er hat Spätdienst. Gemeinsam mit Irina und Herberts Unterstützung und seinen Ideen und natürlich den Witzen stemmen wir mit dem heute neu erstandenen Brecheisen den Rest des PVCbodens im Flur raus (Babsi, wir habens wirklich geschafft!) Nach schweißtreibender Arbeit machen Irina und ich uns auf die Suche nach einem Ersatz für den zerstörten Flachmeissel des Heizungsmonteurs. Da der Globus Gensingen heute Werkzeuge um närrische 22% reduziert hat, fahren wir dorthin. Leider wollten die unfreundlichen Mitarbeiter uns weder normal bedienen, noch beraten, sodass wir dem Tipp eines bärtigen Kunden an der Information gefolgt sind und mit kleinem Umweg unseren Weg nach Bingen-Dietersheim gefunden haben, wo wir für nur 18€ einen neuen Flaschmeissel erstehen konnten. Gut gemacht. Mit einer Rosinenstute im Arm treffen wir pünktlich zum Kaffee in Wallertheim ein. Neil schwächelt weiter mit seiner Erkältung, die ihn aber nicht vom harten Arbeiten abhält! Ich fahre Irina nach Hause, kaufe ein und hole die Matthews-Herren ab. Abends gönnen wir uns ein Abendessen beim Griechen in Elsheim. Mmmhhhh......

Mittwoch:
Heute sollen die Fliesen vom Bahr Baumarkt in Mainz geliefert werden. Als sie am frühen Nachmittag eintreffen, wollen sie nur noch reingetragen werden! Boah was sind Fliesen schwer!! Schubkarre um Schubkarre fahre ich den Lehm-Stroh raus, den Neil aus der Decke holt und türme ihn im Hof zu einem großen Haufen auf. Eins steht fest: Wir brauchen einen Schuttcontainer - und zwar schnell! Ich rufe die Firma Kayser an und bitte sie, ihn morgen anzuliefern und auf eine Palette zu stellen, um den gepflasterten Hof nicht zu ruinieren. Wird gemacht. Also schnell die Nachbarn informieren, dass sie bitte die gegenüberliegenden Parkplätze freihalten, damit der Laster mit den Telearmen besser rangieren kann. Neil ist mittlerweile fast fertig mit dem Wegstemmen der 4 Betonstufen, die man am besten mit Dynamit losgeworden wäre, als es plötzlich zischt und man einen nervösen (fast weiblichen) Aufschrei hört: "Hilfe, Wasser!" Er hatte die Wasserleitung angebohrt, die man zugegebenermaßen nicht gut sehen konnte und in Windeseile stand der Flur unter Wasser. Der anwesende Heizungsmonteur rief in gelassenem Ton aus der Küche zurück "Wasserzufuhr abdrehen", was Neil nach einigen Schrecksekunden auch gelungen ist. Mit nassen Füßn und schweren Armen verließen wir die "building site".

Donnerstag:
Der Container kommt pünktlich und auch das Rangieren und Abstellen ist kein Problem, da die netten Nachbarn die entsprechenden Parklpätze freigehalten haben. Danke. Für den späten Vormittag haben sich auch unsere Noch-Nachbarn Pia und Andreas angekündigt und ihre Mithilfe angeboten (wenn die wüssten!). Sie erschienen mit noch warmem Kuchen im Arm und einem kleinen Geschenk: eine lose Sammlung von Hohlwandsteckdosen, Leitungsstücken, Hanf und was ihnen sonst noch "baustellenverwertbar" erschien. Direkt ging es los und Andreas Zieformulierung war eindeutig: "Den Haufen kriegen wir heute weg!" Was blieb Pia und mir anderes übrig, als mit Schippen und Plastikwannen den Dreck zusammenzuschaufeln und ihn dann die planengeschützte Einfahrt lang zu schleppen, um ihn in den Container zu leeren. Los ging's! Andreas bewaffnete sich mit einer Schubkarre und probierte verschiedene Techniken zum leichteren Entleeren der Karre aus: Rampen, Stemmtechnik oder doch Reinkrabbeln? In kurzer Zeit haben wir wirklich viel geschafft, nicht zu vergessen die unermüdliche leidliche Mülltrennung in Holz, Metall, Rigips und den Rest! Vielen Dank. Wir haben das Ziel erreicht und unglaubliche 5-6m³ Schutt gescheffelt. Unterbrochen wurden wir nur von Herbert, der uns um halb eins an den Mittagstisch rief, seine Frau hatte für uns 5 Rotkraut, Kartoffelpürree und Würstchen gekocht. Neils Vater hat sich um das Höhersetzen der Gartentür gekümmert und Neil weiterhin um die Lehm-Stroh-Decke. Als wir abends heimkamen, überrascht uns die Nachricht der doch stattfindenden wenn auch unvolllständigen Bandprobe! Körperlich hundemüde verlor ich in den ersten 3 Liedern zweimal meine Sticks - nicht verwunderlich! Wie mans ich auf eine Luftmatratze doch so freuen kann!

Freitag:
Der Container wurde abgeholt und die Nachbarn haben nochmal gut mitgespielt. Ansonsten war der Tag wieder durch viele Schubkarren geprägt und der Haufen, der gerade verschwunden war, wuchs bereits wieder an! Ein schlechtes Gefühl.
Die Nachbarin lud uns zu einem kurzen Besuch in ihren Hof ein, weil die 9 Bobtailwelpen zum ersten Mal rausdurften und sie einen englischen Hundeshow-Richter zu Besuch hatten, der ein paar Worte mit Neils Vater wechseln konnte, der nun bereits ähnlich hustete wie Neil. Neil kam nicht mit, weil er soviel Schutt auf dem Wohnzimmerboden angesammelt hatte, dass er ganz einfach nicht rauskam! Der Tag endete mit einem Besuch in der Apotheke und großem Mitleid seitens der Apothekerin, als ich von zwei kranken Männern zuhause berichtete. Ich sah scheinbar wirklich schlecht aus und sie versorgte mich mit sage und schreibe 15 Creme-Probe-Päckchen! Danke.

Samstag:
Neils Vater blieb auf mein Geheiß hin krank zuhause, er hatte einige Nächte auch besonders schlecht geschlafen, sodass es nicht guten Gewissens zu verantworten war, ihn in der Kälte arbeiten zu lassen. Neil fuhr mit dem Motorrad nach Wallertheim und ich habe wiedermal einen neuen Flaschmeissel besorgt, der dann doch auch in Nieder-Olm zu bekommen war (zum gleichen Preis übrigens). Auf der Baustelle beschäftigte ich mich wie schon am Tag zuvor mit dem Herausmeißeln der alten Fugen zwischen den Wackersteinen. Dabei lernte ich eine neue Vokabel: Elektrikermeißel - sehr nützliches Ding. Mike half wieder einmal und war nur eine Stunde zuhause während der Mittagszeit, um die ausgerissene Katze Leo einzufangen! Irina konnte wegen Krankheit nicht mitkommen, ließ Mike aber auch nicht ohne einen Topf Suppe und eine Kanne Tee für den kranken Neil losfahren. Am Ende des Tages waren beide Männer mit gelbem Staub übersät, weil sie sich über die Decke im Wohnzimmer hergemacht hatten! Fast hätten sie es geschafft!

Sonntag:
Nach einem ruhigen Start und einem ausgiebigen Frühstück ließen wir es mit einem halben Tag Arbeit gut sein und entspannten abends mit einer englsichen DVD und einem leckeren Rotwein. Und freuten uns auf die gnz normale Arbeit am Montag!!

Vielen Dank ALLEN Helfern und Unterstützern und Besuchern, die uns mit vielen kleinen Dingen diese Woche erträglicher gemacht haben.

Montag, 19. Februar 2007

Oma des Monats Februar....

.... ist Oma Stiegler. Ihre ausgesprochen guten und zuverlässigen Babysitterqualitäten ermöglichten es, dass TOM und BABSI zweimal auf der Baustelle helfen konnten. Tut mir leid, dass ich euch im Helferdank vergessen habe ;-))
Danke für: "Guck mal, ich hab schon 2 cm PVC Boden losgekriegt" oder "Gib auf Stein, du verlierst sowieso" oder "Gell Nina, du willst das zweite Brötchen auch nicht mehr - okay....." oder die unverwechselbaren Stimmenimitationen von Reamonn und H.Grönemeyer.

Dienstag, 13. Februar 2007

1 Woche Bauurlaub

Liebe Familie, Freunde und Fremde!

Diese Woche haben wir eine Woche Renovatien gebucht, inkl. Transfer und Halbpension. Ihr werdet uns also in Nieder-Olm nicht antreffen, sondern sicherlich in Wallertheim, Schelmenzugstraße 2, 0172-2368908.
Helfer und Besucher sind willkommen, egal ob zum Kaffee trinken, quatschen, Schubkarren rausfahren, mithelfen, Tipps geben, Mittagessen vorbeibringen, Paletten abladen oder zugucken. Wir freun uns
Nina und Neil (mit Neils Vater)

Danke an die Helfer

Spät - aber immerhin!
Ich möchte den Helfern danken, die sich bisher schon recht schmutzig gemacht und uns mit dem Einsatz ihrer Muskelkraft tatkräftig unterstützt haben, ebenso mit ihrem Humor, ihren Ideen, ihren nahrungsmäßigen Zuschüssen, ihren Leihgaben usw.
Also erst einmal sollten hier Mike und Irina genannt sein inkl. Brian, dem Mitarbeiter des Monats Januar, der unermüdlich Tapeten abgekratzt, PVC rausgerissen und Scherzfragen gestellt hat. Dann natürlich Neils Eltern und meine Mutter, die M, die gemeinsam tätig waren (siehe vorangegangene Berichte), außerdem meine Schwester Vera, die wir nach dem 2tägigen Einsatz mit einem Snow Patrol Konzert belohnt haben, weiterhin Silvi und Severina, die sich für die schäbige Arbeit nicht zu schade waren und tatsächlich wiederkommen wollen! Auch die liebe Pia hat schon geholfen - und hat sich für diese Woche wieder angekündigt. Lars, Ben und Alexa taten ihre Ideen kund, ebenso Bärbel. Lars-Lennard und Stefan, während LL gleich schon mal 2 Laster und ein Flugzeug aus dem Sperrmüll abgesahnt hat! Stefan hat uns viele Leihwerkzeuge in Aussicht gestellt und übriges Baumaterial. Außerdem waren Micha und Mick kurz da mit statischen Tipps, Ideen zur Treppe, Fliesenlegertipps und Kaffeedurst, nicht zu vergessen der Nachbar Herbert, der schon kubikmeterweise Holz verbrannt, Witze gerissen und Geschichten erzählt hat, außerdem die Hundezüchtnachbarin Frau Kirsch, die mich mit Kaffee und Kuchen versorgt hat, ebenso wie der Nachbar Frank (das war der beste Kaffee!!) Und gestern hat uns der Installateur nach seinem Feierabend netterweise den Bohrhammer überlassen. Und heute geht es weiter!

Sonntag, 4. Februar 2007

03.02.07
Ein ganz normaler Samstag!
Füh aufstehen, auf den Weg zum Bauhaus machen, sich mit blöden Verkäufern rumschlagen, Bestellungen aufgeben, Lieferdaten diskutieren, Dachflächen kalkulieren, Preise vergleichen, Lieferabläufe und -bedingungen diskutieren, Freunden Bescheid sagen, dass es länger dauert, Aufträge unterschreiben, wieder zurück zum Haus: Tapete einsprühen und abkratzen, Verputz abklopfen, Tapete abmachen, Kaffee kochen, Tapete einsprühen und abkratzen, "Boah, wenn ich rauchen würd', bräucht ich jetzt ne Zigarette!" (Zitat Vera), Kaffee trinken, Verputz abklopfen, Anrufe entgegen nehmen, Leute herleiten, Tapete einsprühen, eintreffende Freunde begrüßen und rumführen, danach Tapete erneut einsprühen, Müll zusammen kehren, Tapete abmachen, Kaffee kochen, Päuschen, Fotos schießen, Verputz abklopfen, Fliesenmuster diskutieren, Fremdmeinungen einholen, endgültig aufräumen, nach Hause, duschen, Reispfanne kochen, Bierchen aufmachen, Video Madonna Live 2006 anschauen und ab in die Heia.
Ein ganz normaler Samstag, an dem manch anderer shoppen geht oder arbeiten, die Musikanlage im Probenraum ausprobiert oder einfach relaxt.
Und am Sonntag freuen wir uns auf zwei weitere Helfer. Also, weiter gehts!